- Objektname: Groeps Operatien Centru, GOC Stolzenau
- Ortslage/LK: Stolzenau, LK Nienburg, Niedersachsen
- Aufgaben:
- Heimatstandort der 5e Groep Geleide Wapens (GGW)
- Operation Center (BOC), Gefechtsstand der 4 Hawk-Batterien
- 500 Sq. - Borstel
- 501 Sq. - Winzlar
- 502 Sq. - Hoysinghausen
- 503 Sg. - Steyerberg
- Nutzung: Niederlande
- Zeitraum: 1966 - 1995 (01.07.1995 Auflösung und Abzug)
- Unterstellung: Niederländische Luftwaffe, Koninklijke Luchtmacht (KLU),
- Ausrüstung: Stab der GGW
- Führungs- und Gefechtsstand
- Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude
- Sozial- und Unterkunftsgebäude
- Kraftfahrzeughallen
- Ist-Zustand: Die Gebäude sind überwiegend noch im Originalzustand erhalten.
- Durch verschiedene Nachnutzungen wird sich dieser Zustand im Laufe der Zeit sicher weiter verändern. Das Gelände der ehemaligen Kaserne ist zugänglich, Privatgrundstücke dürfen natürlich nicht betreten werden.
- Fundstellen: Relikte.com, Hawkies.de,
- Recherchen: 2013 Exkursion:
Lage
Kartenauszug OSM
Am 1. September 1966 wurde als letzte von drei Hawk-Gruppen der Niederländischen Luftwaffe die 5. GGW aufgestellt. Sie sollte im Luftverteidigungs-Sektor Nr. 60 vier Hawk-Stellungen einrichten. Der Sektor lag zwischen Nienburg und dem Mittellandkanal. Zunächst war geplant, zur Unterbringung der Gruppe eine Kaserne in Nienburg zu bauen. Das Vorhaben wurde jedoch letztendlich am Westrand der Stadt Stolzenau realisiert.
Neben dem Stab und den Führung- sowie Versorgungsteilen der 5. GGW wurden in der Kaserne Stolzenau auch die Squadrons des Verbandes untergebracht. Deren Personal befand sich während des regulären Dienstbetriebes in den einzelnen FlaRak-Stellungen, außerhalb dieser Zeit lebten die Soldaten in Stolzenau.
Im Jahr 1968 sollte die Aufstellung der vierten Einheit der 5. GGW folgen. Es war die 503 Sqn geplant, die im gut 7 km nordwestlich gelegenen Steyerberg eine Stellung beziehen sollte. Diese Anlage war baulich bereits fertiggestellt, doch nun wurde wegen knapper finanzieller Mittel vom Niederländischen Verteidigungsministerium die Bildung der Einheit untersagt. Die 5. GGW blieb daher für die nächsten Jahre die einzige Gruppe, die nur über drei Kampf-Batterien verfügte.
Das Gerät der Gefechtsstände war, wie alle Teile der Einsatz-Batterien auch, vollständig mobil ausgelegt. Das GOC wäre im Verteidigungsfall aus der Kaserne abgerückt und hätte eine Feldstellung bezogen. Das GOC in Stolzenau verfügte über ein Gefechtsstandgebäude, an das die Führungs- und Fernmeldefahrzeuge direkt heranfahren konnten. Über Schleusen wurde eine Verbindung zwischen Haus und LKW ermöglicht. In zwei weiteren Nebengebäuden konnten die Stromerzeuger und weiteres Gerät abgestellt werden.
Nach Ende des Kalten Krieges entfiel der Sinn der Stationierung von niederländischen Flugabwehrkräften in Deutschland. So folgte am 1. Juli 1995 die Auflösung der 5. GGW in Stolzenau. Die unterstellten Squadrons wurden mit Einheiten der 3. GGW vereinigt und nach De Peel in die Niederlande zurück verlegt.