Gotha, Flugwache

  • Objektname: Flugwache Gotha
  • Bezeichnung: Erfurt ??
  • Stellung-Nr.: unbekannt
  • Ort/Landkr.: Gotha, Krahnberg, Hundsrück, TH
  • Koordinaten: N 50.97252, E 10.65246
  • Nutzung:        1936 -1945
          • Fluko Erfurt
  • Ausrüstung:  Beobachtungsturm
  • Ist-Zustand:  Betonsockel
  • Recherchen:  2013
  • Fundstellen: Hoffmann, Band 1, Seite 139, (Übersichtskarte)

Lage

Kartenauszug OSM

Presseauszug ta-Gotha.de

Gotha. In Ergänzung zu dem Artikel "Flugwache auf dem Hundsrück" vom 14. August 2010 ergaben sich im Gespräch mit einem Zeitzeugen noch Ergänzungen sowie der Standort des damaligen Flugwachturms. Peter Schmidt vom Verein für Stadtgeschichte und Altstadterhaltung sprach mit dem in Gotha lebenden Gerhard Groß - dem Bruder des erwähnten Günter Groß. Es handelt sich um die Söhne des damaligen Berggarten-Wirts Karl Groß.

Laut Groß wurde der Flugwachturm zu Beginn des Zweiten Weltkrieges errichtet und mit Luftnachrichten-Soldaten besetzt. Deren Vorgesetzter war der Feldwebel Ernst Eberhardt ausMetebach. Er war nicht mehr fronttauglich und wurde deshalb zur Luftbeobachtung eingesetzt. Weitere Personen aus Gotha waren der Unteroffizier Perlt, Paul Böhm und Herr Lorff. Später wurden die Soldaten zur Front beordert. Als Ersatz dafür kamen sogenannte "Luftwaffen-Mädels", also ausgebildete Soldatinnen. Darunter befanden sich Frau Unterfeldwebel Wicht aus Erfurt, sowie die Gothaerinnen Gerda Urban und Fräulein Pauli. Der Chef blieb nach wie vor der Feldwebel Eberhardt.

Der Turm selbst war über einer mit Brettern beschlagenen und gut isolierten Hütte, einem Aufenthalts- und Schlafraum. In der ersten Etage stand ein kleinerer Raum für den Diensthabenden. Darüber war die Kanzel zur Luftbeobachtung, die beim Bau noch über die Baumwipfel ragte. Nach kurzer Zeit reichten die um den Turm stehenden Schwarzkiefern über die Aussichtsplattform. Somit war der Beobachtungsstandort nicht mehr von "Feindfliegern" auszumachen. Durch den nachträglichen Einbau einer Luke in das oberste Dach und einer Leiter konnte die Beobachtung bei Bedarf trotzdem erfolgen.

Der Beobachtungsposten war telefonisch nicht mit dem Standortältesten in Gotha verbunden, sondern mit der Flug-Warn-Zentrale in Erfurt. Die im TA-Artikel abgebildete Hängematte hing ab und an im Berggarten. Im Berggarten war zu dieser Zeit ein Musterungslokal eingerichtet, dessen Chef war Oberstleutnant von Gadolla.