- Objektname: Koloss von Prora
- Bezeichnung: KdF Seebad Rügen
- Ortslage/LK: Prora, Rügen, zwischen Sassnitz und Binz
- Aufgabe: Unterbringung für gleichzeitig 20.000 Menschen
- Koordinaten: N 54.44038, E 13.56971
- Nutzungen: 1935 - 1939 (Einstellung der Bauarbeiten)
- Organisation Kraft durch Freude (KdF)
- Wehrmacht (Unterkunft, Lazarett) bis 1945
- Rote Armee bis 1949 (Sprengung/Abtragung des südlichsten Blockes)
- Volkspolizei der DDR (Kaserne) ab 1952
- Nationale Volksarmee (Kasernen) ab 1956 (teilweise Fertigstellung)
- Bausoldaten (Waffenverweigerer der DDR) ab 1956
- Bundeswehr ab 1989/90
- Bund ab 1992 mit Verkauf der einzelnen Blöcke
- Jugendherberge Prora (Block 5) ab 2011
- Infrastruktur / Ausrüstung:
- 8 baugleiche Häuserblocks auf einer Länge von ca. 4,5 km
- diverse Gebäude für Personal
- eigens eingerichtete Bahnhöfe Prora und Prora Süd
- geplante Gastronomiebetriebe, Kaianlagen für Seebäderschiffe
- Neu entstandene Ortschaft Prora
- Ist-Zustand:
- Komplette Anlage steht unter Denkmalschutz
- Verfall nicht genutzter Anlagen
- Unterbringung des Dokumentationszentrums Prora (Anlagenmitte)
- Jugendherberge Prora im Block 5 (Nordseite) mit 400 Betten
- Recherchen: 2013 Exkursion: 31.08./01.09.2013
- Fundstellen: Wikipedia
- YouTube: Das KdF-Seebad Prora
Lage
Kartenauszug OSM
Kartenauszug Google-Maps
Der Koloss von Prora liegt auf der Ostseeinsel Rügen zwischen den Orten Sassnitz und Binz an der Prorer Wiek, einer weitläufigen Meeresbucht, auf der so genannten Schmalen Heide (mit derProra, einer bewaldeten Hügelkette), die den Kleinen Jasmunder Bodden vom Prorer Wiek der Ostsee trennt.
Die Küste bietet einen langen flachen Sandstrand, der von Binz bis zum neuen Fährhafen Sassnitz im Ortsteil Neu Mukran reicht und ideal für die Errichtung eines Seebades war.
Das Seebad Prora ist ein zwischen 1935 und 1939 geplantes und zum Teil auch errichtetes Seebad auf Rügen, das als Ortsteil zu Binz gehört. Nach seiner Fertigstellung sollten hier durch die Organisation Kraft durch Freude (KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Arbeiten eingestellt.
Heute ist der Koloss von Prora acht auf einer Länge von etwa 4,5 Kilometern entlang der Küste aneinandergereihte baugleiche Häuserblocks, die ursprünglich Gästehäuser werden sollten. Ungenutzte Teile des Komplexes verfallen zusehends.
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Die geplante Ausstattung der nur 2,5 mal 5 Meter großen Zimmer (oben eine Rekonstruktion) von denen jeweils zwei mittels einer Tür verbunden werden konnten, war für heutige Maßstäbe recht karg: zwei Betten, eine Sitzecke, ein Schrank und ein Handwaschbecken.
Weitere sanitäre Einrichtungen fanden sich jeweils in den landwärts gerichteten Treppenhäusern der Blöcke. Alle Gästezimmer sollten über Lautsprecher verfügen.
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